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Angebotsdarstellung

CoSta - Community Health Nursing in der Stadt

Kurzbeschreibung mit Zielen und Maßnahmen

Konzepte zu Community Health Nursing (CHN) zielen darauf ab, eine Versorgungskontinuität in jenen Gebieten sicherzustellen, in denen die medizinisch-pflegerische Versorgung nur unzureichend gewährleistet ist. Dies betrifft häufig strukturschwache und sozial benachteiligte urbane oder ländliche Regionen. Durch eine gute Versorgung, die an die individuellen Bedarfe der Patient:innen angepasst ist, aber auch gesellschaftliche Verhältnisse als Einflussfaktoren auf Gesundheit und Krankheit begreift, kann Gesundheitsrisiken frühzeitig begegnet, die Entstehung von Krankheit und ihren Folgen sowie der Eintritt von Pflegebedürftigkeit verzögert oder gar verhindert werden. Die Costa-Interventionsstudie testet das Konzept CHN im Stadtteil Hamburg Veddel. In Hausbesuchen und Pflegesprechstunden bieten zwei CHNs den chronisch erkrankten Patient:innen einen niedrigschwelligen Zugang zur Versorgung. Hier werden gemeinsam mit den Patient:innen Versorgungsziele erarbeitet und individuell passende Maßnahmen durchgeführt.

Durchgeführt von: Hochschule Für Angewandte Wissenschaften Hamburg, Kooperationspartnerin: Poliklinik Veddel
Gefördert von: Bundesministerium für Bildung und Forschung
Projektteam: Prof. Dr. Corinna Petersen-Ewert (Projektleitung), Annike Nock, Lukas Waidhas, Linda Iversen

Dokumente zur Darstellung des Angebotes


Kontakt

Frau Linda Iversen
Hochschule Für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Steindamm 105
20099 Hamburg (Hamburg)

E-Mail: linda.iversen(at)haw-hamburg.de

Website: https://www.haw-hamburg.de/forschung/forschungsprojekte-detail/project/project/show/costa/


Projektträger

Hochschule Für Angewandte Wissenschaften Hamburg
Alexanderstraße 1
20099 Hamburg


Laufzeit des Angebotes

Beginn: Oktober 2020

Abschluss: Dezember 2023


Welche Personengruppe(n) in schwieriger sozialer Lage wollen Sie mit Ihrem Angebot erreichen?

  • Menschen mit Behinderung in schwieriger sozialer Lage
  • Personen in strukturschwachen Wohnregionen / Quartieren
  • Sozial isolierte und / oder vereinsamte Personen
  • Chronisch kranke / mobilitätseingeschränkte und / oder kognitiv beeinträchtigte Personen in schwieriger sozialer Lage
  • Pflegebedürftige Personen in schwieriger sozialer Lage

Das Angebot richtet sich insbesondere an folgende Altersgruppen

  • 30 bis 49 Jahre
  • 66 bis 79 Jahre
  • 50 bis 65 Jahre

Das Angebot umfasst geschlechtsspezifische Angebote für

  • Keine geschlechtsspezifischen Angebote

Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

- Akteure im Stadtteil: Familienberatung, Moschee, soziale Treffs, AWO etc.

- Akteure über den Stadtteil hinaus: Ambulante Pflegedienste, Inselmütter, Begegnungsstätten etc.


Kooperationspartnerinnen und Kooperationspartner

Die anderen Gesundheitsprofessionen der Poliklinik Veddel (psychologische Beratung, Sozialberatung, Hebammen, Gemeinwesenarbeit, Allgemeinmedizinische Praxis), Fachärzt:innen, Pflegestützpunkt, Ämter, Kranken- und Pflegekassen, Sprachmittlungsverein Segemi, ambulante Pflegedienste, Inselmütter, Gesundheitsbegleiter:innen, Barrierefrei Leben e.V.


Schwerpunkte des Angebotes

  • Bewegungs- und Mobilitätsförderung
  • Pflegebedürftigkeit (Prävention, Unterstützung)
  • Multimorbidität
  • Stadtteil-/ Gemeinwesenarbeit, Nachbarschaftsnetzwerke
  • Integrierte / sektorenübergreifende Versorgung

Das Angebot wird hauptsächlich in folgenden Lebenswelten umgesetzt

  • Stadt / Stadtteil / Quartier / Kommune
  • Häusliches Umfeld
  • Sonstiges: Stadtteilgesundheitszentrum

Qualitätsentwicklung

Was machen Sie, um die Qualität Ihres Angebotes weiterzuentwickeln?

Das Projekt CoSta ist eine randomisiert-kontrollierte Studie, bei der ein Jahr lang das Konzept Community Health Nursing praktisch erprobt, getestet und evaluiert wird. Das eingesetzte Versorgungskonzept wurde auf Grundlage einer vorangegangenen Bedarfs- und Bestandsanalyse im Quartier (u.a. Patient:inneninterviews, Fokusgruppen) erarbeitet.
Zu drei Erhebungszeitpunkten werden Faktoren wie gesundheitsbezogene Lebensqualität, Krankheitsbewältigung, Gesundheitskompetenz, soziale Teilhabe chronisch erkrankter Patient:innen sowie die Inanspruchnahmen medizinischer Leistungen erfragt und im Anschluss zwischen Interventions- und Kontrollgruppe verglichen. Die Auswertungen finden aktuell statt (Stand August 2023) und bilden die Grundlage zur Weiterentwicklung des Angebots.

Welche Erfahrungen haben Sie bei der Qualitätsentwicklung Ihres Angebotes gemacht?
Welche Stolpersteine haben Sie festgestellt?

- das neue Rollenbild CHN ist für Pflegende, Patient:innen und Kolleg:innen anderer Gesunheitsfachberufe neu und es bedarf Zeit und Ausdauer, dieses zu etablieren
- CHN bietet die Möglichkeit, komplexen Versorgungsbedarfen umfassend zu begegnen und Menschen, die sonst häufig durch das "Versorgungsraster" fallen, zu erreichen
- Eine gute Vernetzung im Quartier und mit Multiplikator:innen ist unabdingbar für die Tätigkeit einer CHN
- Interprofessionelle Zusammenarbeit ist Grundstein der CHN-Tätigkeit; das Setting des interprofessionellen Gesundheitszentrums ist daher geeignet
- Interkulturelle und / oder Sprachmittlungskompetenz sind elementar; entweder verfügt der:die CHN selbst darüber oder schafft mit Hilfe von Sprachmittler:innen Brücken in die verschiedenen zu versorgenden Communitys

Wie dokumentieren Sie Ihre Arbeit? (z.B. Konzepte, Handreichung)

Die Auswertungen der Studie werden in einem Ergebnisbericht publiziert sowie eine Online-Broschüre mit praktischen Handlungsempfehlungen zum Aufbau neuer CHN-Struktueren veröffentlicht.

Auswahl bisheriger COSta-Veröffentlichungen:

CoSta-Studienprotokoll: pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/36170005/


Vorstellung des CoSta-Versorgungskonzeptes: econtent.hogrefe.com/doi/abs/10.1024/1012-5302/a000902


Scoping Review zu CHN-Tätigkeiten: rdcu.be/cP2V4


CHN und Gesundheitskompetenz bei chronisch Kranken: www.mdpi.com/2039-4403/13/2/72

Es ist kein Ergebnisbericht vorhanden.

Das Vorgehen der Qualitätsentwicklung kann ganz unterschiedlich sein. Einiges haben Sie bereits genannt. Welches der folgenden Verfahren wenden Sie zusätzlich an?

Erläuterung

- Auswertung der erhobenen Fragebögen und Vergleich von Interventions- und Kontrollgruppe
- Auswertung der dokumentierten CHN-Interventionen, die die Patient:innen in dem Jahr Versorgung Anspruch nahmen
- Gemeinsame Reflexion mit anderen Gesundheitsfachberufen der Poliklinik Veddel über das Jahr gemeinsame Versorgung

Welche Methoden werden bei der Selbstevaluation angewendet?

- Statistische Auswertungen
- Reflexionsgespräch

Die Qualitätsentwicklung und Ergebnissicherung sind nicht in ein Qualitätsmanagementsystem eingebunden.


Umsetzung der Good Practice-Kriterien

Niedrigschwellige Arbeitsweise

Das Kriterium wurde folgendermaßen umgesetzt:

In offenen Pflegesprechstunden hatten die Patient:innen die Möglichkeit, mit oder ohne Termin die CHN zu treffen. Für Patient:innen, die an die Häuslichkeit gebunden sind, wurden Hausbesuche durchgeführt. Schulungen und Beratungsformate wurden so konzipiert, dass sie vielerorts durchgeführt werden können (Als Gruppenangebot, Einzelsitzung in Häuslichkeit, bei Kochkurs). Ein Peer-to-Peer- Diabetes-Kochkurs ermöglichte einen niedrigschwelligen Austausch Betroffener untereinander. Für schnelle Absprachen, Rückmeldungen etc. waren die CHN für die Patient:innen telefonisch oder per Messenger erreichbar. Zu allen Terminen gab es die Möglichkeit, Sprachmittler:innen in 40 verschiedenen Sprachen hinzuzuziehen.

Partizipation

Das Kriterium wurde folgendermaßen umgesetzt:

Im CoSta-Projekt gab es verschiedene Projektphasen, in denen die Zielgruppe zu unterschieldlichen Zeitpunkten verschieden stark partizipativ eingebunden war. Die Ausarbeitung des CHN-Versorgungskonzeptes, das ein Jahr lang getestet wurde, wurde basierend auf einer vorangegangenen Bedrafs- Und Bestandsanalyse im Quartier ausgearbeitet (Patient:inneninterviews, Fokusgruppe; Stufe 2).
Während der Interventionsphase wurden die Patient:innen in alle Versorgungsprozesse eingebunden. Gemeinsam wurden Versorgungsziele eruiert und geplant, wie diese umgesetzt werden können. Ziele konnten jederzeit durch die Patient:innen angepasst oder widerrufen werden. Patient:innen haben in der Poliklinik Veddel die Möglichkeit, bei den interprofessionellen Fallbesprechungen über sie selbst dabei zu sein und die Versorgung mitzuplanen (Stufe 5).
Im monatlich stattfindenden Peer-to-Peer Diabetes-Kochkurs bestimmten Betroffene selbst, was gekocht und worüber sich ausgetauscht wird. Die CHN war ebenfalls anwesend, nahm aber lediglich eine beratende, begleitende Rolle am Rande ein. Es wurden Gelder vom Stadtteilbeirat zur Verfügung gestellt, damit das Angebot kostenlos genutzt werden konnte (Stude 6).


Stand

24.01.2024

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